„Bei ihm sein und als Gesandter auf dem Weg zu den Menschen – das gehört zusammen… Bei ihm sein und gesandt sein – das ist nicht voneinander zu trennen.
Nur wer bei „Ihm“ ist, lernt ihn kennen und kann ihn recht verkünden. Und wer bei ihm ist, behält es nicht für sich, sondern muss weitergeben, was er gefunden hat.
Es geht ihm wie dem Andreas, der seinem Bruder Simon sagte: „Wir haben den Messias gefunden“ (Joh 1,41). Der Evangelist fügt hinzu: „Und er führte ihn zu Jesus“ (Joh 1,42).
Was Papst Benedikt vor Bischöfen, Priestern und Ordensleuten in Altötting aussprach, betrifft nicht nur das besondere Priestertum der Weihe, es gilt zutiefst auch für das allgemeine Priestertum aller getauften und gefirmten Christinnen und Christen, es gilt für uns alle.
Ich beende die Messfeier in der Regel mit dem lateinischen Ruf „Ite, missa est!“ Die deutsche Übersetzung „Gehet hin in Frieden!“ gibt das Lateinische Original des Messbuchs nur sehr unzureichend wider.
Die lateinische Version bedeutet: „Geht, ihr seid gesendet!“. M.a.W. jeder von uns hat eine Sendung. Ja, so Papst Franziskus, jeder von uns ist qua persona selbst eine Sendung, eine ganz persönliche Sendung Gottes zu den Menschen.
Wer gesendet wird, braucht einen Sender und eine Botschaft, die er zu überbringen hat. Die Botschaft ist klar. Das EVANGELIUM. Der Sender ist der HERR.
Die Botschaft können wir nur dann überbringen, wenn wir sie auch kennen, wenn uns bewusst ist, wer uns sendet und wir uns mühen, beim HERRN zu sein.
Jetzt werden Benedikts Worte deutlicher: „Nur wer bei „Ihm“ ist, lernt ihn kennen und kann ihn recht verkünden.
Und wer bei ihm ist, behält es nicht für sich, sondern muss weitergeben, was er gefunden hat.”
Nützen wir diese Heiligen 40 Tage, um noch intensiver beim HERRN zu sein. Das „Wie“ soll und darf jeder selbst ausgestalten,
dazu gibt es so viele Möglichkeiten, wie es Menschen gibt, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Die Zeiten werden offensichtlich rauer, die Winde stärker. Da ist es gut, fest beim HERRN, tief im HERRN verankert zu sein.
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Msgr. Dr. Bernhard Kirchgessner
Domvikar, Leiter von Spectrum Kirche, des DZLB und der KünstlerSeelsorge, Dozent an der Phil.-Theol. Hochschule Papst Benedikt XVI. Heiligenkreuz