Krieg und Frieden. Das Kudrunepos als Antwort auf das Nibelungenlied
DICHTER DEUTEN DAS DASEIN
Das mittelhochdeutsche Kudrunepos darf als Gegenentwurf zum Nibelungenlied gelten. Ebenfalls im bayrischen Raum (im 13. Jahrhundert) entstanden, problematisiert es das kriegerische Pathos und das tragische Ende des Nibelungenlieds und stellt dem ein Modell gegenüber, in dem kriegerische Konflikte geschlichtet werden können – und zwar vor allem durch Frauen. Kudrun kann am Ende der Handlung einen Völkermord verhindern und die verfeindeten Parteien durch Ehebündnisse versöhnen. Gegenüber dem Nibelungenlied zeigt sich hier – wenn auch oftmals in legendarischer und mythischer Gestalt – letztlich ein nüchterner, pragmatischer Zugriff auf die Konfliktsituationen des Mittelalters.
- Referent
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Prof. Dr. Theodor Nolte
- Unkostenbeitrag
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10 Euro
- Kooperationspartner
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Katholische Erwachsenenbildung KEB im Bistum Passau e.V.